Design und funktionale Oberflächen - ein Erfolgsrezept für innovative, nachhaltige Produkte

Foto: Designhaus Halle

Unter dem Titel „Schlüsseltechnologie trifft Design“ haben wir vom Innovationsnetzwerk GRAVOmer zu unserer Netzwerkveranstaltung GRAVOnet Sommer 2025 in die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle eingeladen. Mehr als 50 Teilnehmende aus Design, Unternehmen und Forschungseinrichtungen waren unserer Einladung gefolgt, um den Blickwechsel zwischen funktionalen Oberflächentechnologien und Design zu wagen.

In seiner Begrüßung sagte Michael Wiegner, 1. Vorsitzender des GRAVOmer e. V., er freue sich über die auf viele interessante Ansichten aus beiden Blickwinkeln. Er wünsche sich vielfältige Impulse, wie Kombinationen von Design und funktionalen Oberflächen zum Erfolg innovativer Produkte beitragen können.

Während der Führungen über den Campus der Burg in die Werkstätten, die Materialsammlung und die BurgLabs gewannen die Teilnehmenden einen Eindruck davon, wie innovatives Produkt- und Industrie-Design entsteht und im wahrsten Sinne des Wortes „Gestalt annimmt“. Dabei konnten sie sich überzeugen, mit welchen innovativen Konzepten, Materialien und Technologien aus Ideen nachhaltige Produkt-designs entwickelt und umgesetzt werden. Dabei fungieren die BurgLabs als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Design und zeigen deutlich, wie diese einander bedingen. Besonderes Interesse weckten u. a. Materialexperimente im „BioLab“, in dem biologische Stoffe mithilfe von 3D-Druck in eine Gel-Matrix gedruckt werden und daraus beispielsweise nachhaltiger Schuhe entstehen. Auf diesem Wege könnten alternative Lösungen für Produkte entstehen, die aufgrund ihres vielfältigen Materialmixes bislang kaum recycelbar sind.

Foto: GRAVOmer

Die sich anschließenden drei Impulsvorträgen von Prof. Lutz Engisch & Dr. Ulrike Helmstedt (GRAVOmer) sowie Prof. Dieter Hofmann und von Hannah Kannenberg (beide BURG Halle) griffen nochmals den Blickwechsel von funktionalen Oberflächen und Design auf und verdeutlichten das große Potenzial funktionaler Oberflächen in der Produktentwicklung - sowohl technisch als auch gestalterisch. „Es zeigt sich, dass Oberflächenbeschaffenheiten bei neuen Innovationen von Anfang an mitgedacht werden müssen“, betonte Dr. Ulrike Helmstedt, Projektleitung des GRAVOmer-Projektes am Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung.

In ihrem gemeinsamen Impuls mit Prof. Dr. Engisch erhielten die Teilnehmenden einen Überblick über die Wirkungsweise von Oberflächenfunktionen, deren Vorbilder aus der Natur, Technologien zu deren Herstellung sowie aktuelle Entwicklungen und Projekte aus dem Netzwerk. Prof. Hofmanns Impuls gab einen Einblick in die Sichtweise des Designs, wie die menschlichen Sinneswahrnehmungen und kulturelle Aspekte in die Produktentwicklung einzahlen und wie Oberflächen und deren Eigenschaften im Designprozess berücksichtigt werden. Den Bogen zwischen den beiden vorangehenden Vorträgen, zwischen Design und Wissenschaft spannte Hannah Kannenberg in ihrem Impuls zur Arbeit der BURGLabs. Mit einigen Beispielen zeigte sie, wie sich gestalterische Kreativität mit neuen Materialien, mit Wissenschaft und Technik teilweise auf unkonventionelle Weise zu spannenden Lösungen und Produkten verbündet, wie Design-Ideen Formen annehmen, begreifbar werden.


Im Rahmen der nachfolgenden Kooperationsbörse präsentierten insgesamt zwölf Partnerinstitutionen aus Forschung und Wirtschaft Innovationen, Kooperationsangebote und GRAVOmer-Projekte. Ob z. B.  beheizbares Papier als alternative Heizung für Gebäude; eine wetterabweisende Sensorabdeckung für autonomes Fahren; Faserschirmchen - die Saatgut zum Fliegen bringen oder ein UV-Imprint-Verfahren zur Herstellung mikrofluidischer Strukturen für die Diagnostik +++ die Bandbreite der Pitches reichte von Anwendungen mit nachhaltigen Materialkonzepten, über Produkte mit innovativen Oberflächenfunktionen für Mobilität, Life Sciences, Elektronik oder Energietechnik bis hin zu Hightech-Laser-Herstellungstechnologien zur Funktionalisierung von Produkt- und Werkzeugoberflächen für die Industrie.

Unsere Netzwerkveranstaltung soll der Ausgangspunkt für eine konstruktive und gegenseitig inspirierende Kooperation mit der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle sein, mit der Perspektive einer starken kreativen Partnerschaft für spannende marktfähige Produkte mit innovativen Funktionsoberflächen. Erster Baustein dieser Kooperation wird der Micro-Wettbewerb „GRAVOmer-Wartehäuschen“, in dem an der BURG Halle ein multifunktionales „Wartehäuschen“ entworfen und durch unsere Partner im GRAVOmer-Netzwerk mit funktionalen Oberflächen ausgerüstet werden soll. Zunächst wird es ein Modell sein, doch vielleicht begeistert das Konzept die Entscheider einer Stadt und es wird dort irgendwann Fahrgäste beherbergen.

 

Kulinarisch begleitet durch sehr leckere Speisen und Getränke von „Menü Culturel“ klang unsere Veranstaltung mit einem gemeinsamen Sommerfest bei angeregten Gesprächen in entspannter Atmosphäre aus.

Herzlichen Dank an

- das Team der BURG Halle um Martin A. Büdel und Katharina Lipskoch für die hervorragende Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung dieser Veranstaltung,

- allen Referentinnen und Referenten der Impulsvorträge und Pitches für die spannenden sowie inspirierenden Ideen und Themen.

- an alle Teilnehmenden für ihr Kommen, ihr Interesse und die interessanten Gespräche!

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